Niemand möchte länger auf etwas warten als unbedingt nötig. Dies gilt vor allem für das Aufrufen einer Seite, um z. B. an ein begehrtes Produkt zu kommen. Oft wird dabei vergessen, dass die Ladegeschwindigkeit einer Website in mehr als nur einer Hinsicht ein entscheidender Faktor für den Erfolg darstellt.
Langsame oder unübersichtliche Websites führen nicht nur zu hohen Absprungraten, sie werden von Google wegen der schlechten User Experience (UX) auch negativ bewertet und auf die unteren Plätze der Suchergebnisseite versetzt. Wie sich hingegen die Optimierung verschiedener Websites ausgewirkt hat, zeigt eine Untersuchung der Digitalmarketing-Agentur Portent. Eine B2C-Seite mit einer Ladezeit von 1 Sekunde hat im Durchschnitt eine 2,5-mal höhere Conversion Rate im Vergleich zu einer Seite, die 5 Sekunden für das Laden benötigt. Bei B2B-Seiten ist dieser Unterschied sogar noch grösser – im selben Vergleich wurde eine 3-mal höhere Conversion Rate gemessen.
Damit Sie die Performance Ihrer Website sowie die Nutzererfahrung optimieren und auch das Google-Ranking steigern können, stellen wir Ihnen nachfolgend einige nützliche Tools vor.
Performance-Analyse der eigenen Website
Bevor Anpassungen vorgenommen werden, ist es ratsam, den aktuellen Zustand der Website auszuwerten. Dazu eignen sich verschiedene Tools, die eine umfangreiche Einsicht in die Ladezeit und die Performance einer Website geben.
Google PageSpeed Insights ist ein kostenloses Tool, das die Ladegeschwindigkeit auf Desktop- und Mobilgeräten misst und detaillierte Verbesserungsvorschläge bietet. Mit den Empfehlungen zur Verbesserung der Performance (z. B. der Komprimierung von Bildern) lassen sich schnell erste wertvolle Erkenntnisse sammeln und mögliche Schwachstellen ausmachen.
Ebenfalls von Google bietet sich Lighthouse an, wobei sich dieses Tool wegen seiner detaillierteren Berichte eher an Webentwickler richtet. Das Open-Source-Tool kann unter anderem als Browsererweiterung für Google Chrome ausgeführt werden und berücksichtigt viele unterschiedliche Aspekte, die mit Verbesserungsvorschlägen in einem Bericht zusammengefasst werden.
Die Core Web Vitals werden in allen Google-Tools berücksichtigt und gehören zu den wichtigsten Messwerten, um die Leistung einer Website festzustellen. Sie bestehen aus drei Komponenten:
- Largest Contentful Paint (LCP): Misst, wie schnell das optisch grösste Element auf der Seite geladen wird. Ein guter Wert liegt bei unter 2,5 Sekunden nach Beginn des Ladevorgangs.
- Interaction to Next Paint (INP): Bewertet die Ladezeit, bis der User mit der Website interagieren kann. Ein guter Wert beträgt 200 Millisekunden oder weniger.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Veränderungen im Seitenlayout. Ein guter Wert ist 0,1 oder weniger.
Damit diese Core Web Vitals eingehalten werden, sollte bei jedem dieser Messwerte das 75. Perzentil erreicht werden. Wie Sie die Performance Ihrer Core Web Vitals steigern können, erfahren Sie in unserem Blogartikel zum Thema.
Webhosting-Optimierung
Ein leistungsfähiges Webhosting ist die Basis für das schnelle Laden einer Website. Dieses wird auf einem Server eines Webhosting-Anbieters wie Hostpoint betrieben, sofern kein eigener Server betrieben wird. Hostpoint bietet dafür verschiedene Angebote an, die je nach Bedarf von einem Shared Hosting bis zu einem eigenen Managed Server reichen.
Bei einem Standard Webhosting (Shared Hosting) teilt sich ein Kunde die Ressourcen eines Servers mit anderen Website-Betreibern. Dabei spricht man von einem Service nach dem Prinzip «Best Effort», da die Performance je nach Auslastung anderer Kunden variieren kann.
Sie brauchen garantierte Ressourcen, möchten fortgeschrittene Entwicklertechnologien verwenden oder legen grossen Wert auf hohe Sicherheit? Dann wählen Sie einen dedizierten Server. Ein Managed Flex Server von Hostpoint kann von einem Experten nach eigenen Anforderungen aufgebaut, strukturiert und optimiert werden.
Unser Service:
Sie sind sich nicht sicher, welches Angebot zu Ihnen passt? Unser freundlicher Support berät Sie gerne ausführlich zu unseren Produkten. Sie erreichen uns an 7 Tagen die Woche unter der Nummer 0844 040404 oder per Mail unter support@hostpoint.ch.
Auch der physische Standort eines Servers hat einen Einfluss auf die Performance einer Website. Eine Seite kann umso schneller geladen werden, je kürzer der Weg zwischen Server und Kunde ausfällt. Mit einem Content Delivery Network (CDN) wird die Website auf mehreren Servern auf der Welt zwischengespeichert und je nach Standort des Kunden vom nächstgelegenen Server abgerufen.
Zu beachten ist, dass die Daten je nach Serverstandort an unterschiedliche Gesetze des jeweiligen Landes gebunden sind – ein Aspekt, der vor allem für den Datenschutz sehr wichtig sein kann.
Neben einer möglichst hohen Performance möchten wir auch in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz den bestmöglichen Service bieten. Deshalb stehen sämtliche Server von Hostpoint in der Schweiz. Bestätigt wird das durch das Qualitätssiegel «swiss hosting», welches nur von Hosting-Anbietern mit Firmensitz und Datenstandort in der Schweiz verwendet wird.
Website-Optimierung
Um möglichst kurze Ladezeiten zu erzielen, muss neben einem passenden Webhosting auch die Website selbst auf Leistung getrimmt werden. Mit den folgenden Best Practices können die häufigsten Stolpersteine frühzeitig vermieden werden.
Bilder sind oft die grössten Dateien auf einer Website und tragen erheblich zu langen Ladezeiten bei. Durch die Verwendung von Tools zur Bildkomprimierung können die Dateigrössen ohne sichtbaren Qualitätsverlust reduziert werden. Moderne Bildformate wie WebP erzeugen oft deutlich kleinere Dateien als JPG oder PNG bei vergleichbarer Bildqualität. Diese Formate sollten daher bevorzugt eingesetzt werden, um die Ladegeschwindigkeit zu optimieren.
Die «Minification» von HTML, CSS und JavaScript ist ein wesentlicher Schritt. Durch die Entfernung unnötiger Zeichen, Kommentare und Leerzeichen wird der Code der Website optimiert, damit dieser effizienter geladen werden kann.
Ein ebenso wichtiger Aspekt ist das asynchrone Laden von JavaScript-Dateien. JavaScript-Dateien enthalten Skripte, die Ihrer Website zusätzliche Funktionen und Interaktivität verleihen. Dazu gehört etwa das Anzeigen von Pop-up-Fenstern oder das Abspielen von Videos. Wenn JavaScript-Dateien synchron geladen werden, stoppt der Browser das Laden der restlichen Website, bis die JavaScript-Datei vollständig geladen und ausgeführt ist. Dies verzögert den Moment, in dem die Seite sichtbar wird, und kostet damit wertvolle Zeit.
Werden JavaScript-Dateien asynchron («async») oder verzögert («defer») geladen, wird das Laden der Website nicht verlangsamt. Das Attribut «async» bewirkt, dass die Datei parallel zum restlichen Website-Inhalt geladen wird. Sobald die Datei vollständig geladen ist, wird sie sofort ausgeführt. Bei «defer» hingegen lädt die Datei ebenfalls parallel, führt sie aber erst aus, nachdem die gesamte Website geladen ist. Dies führt zu schnelleren Ladezeiten und einer besseren Benutzererfahrung, da die Seite schneller sichtbar wird und Besucher nicht so lange warten müssen.
Tipp:
Vermeiden Sie das Laden von Skripten aus externen Quellen, da fremde Server bei geringer Leistung zu einem Flaschenhals werden können und Sicherheitsrisiken bergen.
Caching spielt eine entscheidende Rolle bei wiederholten Besuchen der Website. Durch Browser-Caching können Ressourcen lokal im Browser gespeichert werden, was dazu führt, dass die Website beim erneuten Besuch schneller geladen werden kann. Ein Server-Caching speichert statische Inhalte auf dem Server und sorgt so für eine schnellere Bereitstellung dieser Inhalte. Der Nginx-Webserver kann mit seinem cleveren Caching bei hohem Traffic einen Performance-Vorteil bieten und ist bereits ab den Shared-Hosting-Angeboten Smart und Business Webhosting einsetzbar. Darüber hinaus ist ein Parallelbetrieb von Apache und Nginx möglich, um eine bessere Lastverteilung, Flexibilität und Skalierbarkeit sowie die Nutzung der jeweiligen Stärken beider Server zu ermöglichen.
Zu guter Letzt sollte auch das «Lazy Loading» aktiviert werden. Es sorgt dafür, dass nicht alle Inhalte sofort beim Laden der Seite geladen werden, sondern nur die sichtbaren Inhalte. Weitere Inhalte werden erst nachgeladen, wenn der Nutzer scrollt. Damit wird die Seite schneller benutzbar, ohne dass man darauf warten muss, dass noch nicht sichtbare Inhalte verarbeitet wurden. Google rät allerdings dazu, bei den Hauptinhalten auf das Lazy Loading zu verzichten, damit der Googlebot
diese ebenfalls bewerten kann.
Vergessen Sie bei den Optimierungen nicht, ungenutzte Plugins nicht nur zu deaktivieren, sondern sie gleich zu deinstallieren. Damit werden die Ladezeiten reduziert und gleichzeitig die Sicherheit erhöht, da jedes einzelne Plugin auf die regelmässigen Updates der Entwickler angewiesen ist.
Mobile-First-Index für ein starkes Ranking
Für Suchmaschinen sind sowohl zahlreiche technische Optimierungen als auch die Nutzererfahrung von Bedeutung. Seit einiger Zeit bewertet Google Websites primär anhand ihrer mobilen Version. Dieser Prozess, der als Mobile First Indexing bekannt ist, entstand durch die immer stärkere Nutzung von mobilen Endgeräten und macht ein responsives Design für eine Topwertung essenziell. Doch was bedeutet diese Bewertung genau?
Beim Mobile First Indexing verwendet Google primär die mobile Version der Website für die Indexierung und das Ranking. Dies bedeutet, dass Google die mobile Version Ihrer Seite betrachtet, um festzustellen, ob alle erforderlichen Inhalte vorhanden sind und diese schnell geladen werden. Ist dies der Fall, wird die Seite im Suchindex besser bewertet und kann höher gerankt werden.
Google warnt eindringlich davor, Inhalte aus der mobilen Version der Website wegzulassen, um die Performance zu verbessern. Dies führt dazu, dass weniger Informationen für den Googlebot bereitgestellt werden und es damit zu einem Rückgang der Zugriffe kommen kann. Um Probleme beim Crawling der Website zu vermeiden, sollten Sie sicherstellen, dass keine wichtigen Ressourcen durch die robots.txt-Datei blockiert werden. Diese Datei enthält Anweisungen für Suchmaschinen und teilt Ihnen mit, welche Seiten Sie crawlen dürfen und welche nicht.
Trotz einer Aufnahme in den Suchindex kann eine Website wegen schlechter Benutzerfreundlichkeit weit unten in den Suchergebnissen landen. Der Index kann die Seite zwar als mobilfreundlich einstufen, wenn alle nötigen Informationen vorhanden sind. Werden diese Informationen jedoch schlecht nutzbar dargestellt, leidet die Benutzerfreundlichkeit und damit auch das Ranking auf einer Suchergebnisseite. Für eine gute Bewertung hat Google die Kriterien für eine positive Benutzererfahrung in diesem Artikel zusammengefasst.
Ziel sollte es sein, die Website primär für die Kundschaft und nicht für die Suchmaschine zu optimieren. Bieten Sie Besuchern unabhängig vom Endgerät eine konsistente und zufriedenstellende Nutzererfahrung und stellen Sie sicher, dass Ihre Website-Inhalte auf allen Geräten identisch, gut lesbar und bedienbar sind.
Um die Inhalte Ihrer Website und damit das Ranking weiter zu verbessern, empfehlen wir unseren Google-SEO-Artikel. Darin erfahren Sie, welche Aspekte neben der positiven Nutzererfahrung ebenfalls wichtig sind.