ICT-Karrieren ohne Geschlechtergrenzen: Der Einfluss des Nationalen Zukunftstag

ICT-Karrieren ohne Geschlechtergrenzen: Der Einfluss des Nationalen Zukunftstag

Der jeweils am zweiten Donnerstag im November stattfindende Nationale Zukunftstag ist in der Schweiz immer ein besonderes Ereignis. Wir haben uns gefragt, wie dieser zu einer grösseren Vielfalt in der ICT-Welt beitragen kann.

Sebastian Rosa Sebastian Rosa · Social Media & Content Manager

Der Nationale Zukunftstag dürfte den meisten Schweizerinnen und Schweizern ein Begriff sein. Doch was genau soll mit diesem Anlass bezweckt werden?

Die Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) nimmt nach wie vor eine zentrale Rolle in unserer modernen Gesellschaft ein und hat gleichzeitig eine erstaunliche Transformation durchlaufen. Dennoch gibt es einen Bereich, bei dem es noch Nachholbedarf gibt: die Geschlechtervielfalt. Noch immer besteht ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen dem Anteil der Frauen und der Männer in der IT-Branche.

Dabei schätzt der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz, dass bis 2030 rund 38’700 IT-Fachkräfte fehlen werden. Würde man das Potenzial ausschöpfen, welches die weiblichen Arbeitskräfte bieten, könnte dieser Mangel an dringend benötigten Fachkräften abgefedert werden.

Gerade einmal 18 % betrug der Frauenanteil in der Schweizer IT-Branche im Jahr 2021. (Quelle: Eurostat, EN)

Hier kommt der Nationale Zukunftstag ins Spiel.

Bei diesem besonderen Tag geht es vor allem darum, Horizonte zu erweitern und Geschlechterklischees im beruflichen Kontext zu durchbrechen. Unternehmen öffnen an diesem Tag ihre Türen für neugierige junge Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse. Die Kinder sollen Berufe entdecken, bei denen noch immer das jeweils andere Geschlecht die Mehrheit der Angestellten ausmacht.

Seinen Ursprung hat dieser Tag als «Nationaler Tochtertag» und er wurde von der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 nahmen 2’479 Betriebe und Bildungsorganisationen mit 11’490 Projektplätzen für Spezialprojekte an diesem Tag teil, wobei die Zahl wegen der optionalen Registrierung auch weit höher liegen kann.

Der Nationale Zukunftstag eröffnet im ICT-Sektor neue Perspektiven, um Mädchen und Frauen als entscheidende Akteure zu ermutigen, ihre berufliche Zukunft selbstbewusst zu gestalten. Diese Erfolgsgeschichte ist heute ein interkantonales Kooperationsprojekt, welches vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziell unterstützt wird.

Wie sieht der Zukunftstag bei Hostpoint aus?

Auch Hostpoint beteiligt sich mit einem Tagesprogramm, um Schülerinnen einen Einblick in unsere Arbeit zu geben und sie dafür zu begeistern. Der Tag beginnt mit einer kleinen Begrüssungsrunde bei Franziska und Ayse aus dem First Level Support. Dort stellen wir uns als Firma vor und finden heraus, welche Kenntnisse unsere Besucherinnen für die IT-Sphäre mitbringen.

Bei einem vergangenen Zukunftstag staunten wir nicht schlecht, als ein 10-jähriges Mädchen bereits hobbymässig mit der Programmiersprache Python umgehen konnte.

Nach einem Rundgang durch unsere Räumlichkeiten inklusive Besuch bei unserem Customer-Care-Team werden die Akkus beim Mittagessen wieder aufgeladen, um danach ins Projekt des Tages zu starten: die eigene Website.

Im Handumdrehen ist mit unserer Anwendung Sites die eigene Website erstellt, ganz ohne Programmierkenntnisse.

Die jungen Expertinnen beweisen dabei immer wieder, wie schnell sie mit unserem Website-Baukasten Sites eine eigene und personalisierte Website inklusive Design und Kontaktformular erstellen können. Diese werden dann zum Ende des Tages in der Runde stolz präsentiert.

Braucht es in der ICT-Branche einen Uni-Abschluss?

Die oftmals als komplex wahrgenommene Domäne der Informationstechnologie mit ihrer enormen Themen- und Berufsvielfalt kann zur falschen Annahme führen, dass für den Einstieg ein hoher Berufsabschluss nötig ist.

Das muss aber nicht zwingend der Fall sein, wie auch diverse Beispiele von Hostpoint-Mitarbeitenden zeigen.

Domenica ist Teamleaderin im Tech Support und hat sich als Quereinsteigerin beworben. Ursprünglich mit einer Ausbildung im kaufmännischen Bereich startete sie 2012 im First-Level-Support. Über die Jahre hat sie sich ein enormes Wissen über die Produkte von Hostpoint angeeignet, um sowohl den Kunden als auch dem eigenen Team bei sämtlichen Anliegen perfekt weiterhelfen zu können.

Im Second-Level-Support ist Stefanie stets bereit, auch bei anspruchsvollen Problemen unserer Kunden eine Lösung zu finden. Schon in ihrer frühen Kindheit ist sie zu Hause mit einem 56k-Modem durch die ersten Wellen des Internets gesurft, um später mit der Gestaltung von Websites ein neues Hobby zu entdecken. Im örtlichen PC-Geschäft fand sie einen Nebenjob, der sich nach dem Schulabschluss direkt zu einer Ausbildungsstätte als «Informations- und Telekommunikationssystemelektronikerin» entwickelt hat.

Dieser Weg brachte sie 2015 schlussendlich zu Hostpoint, wo sie unsere Kunden seither unterstützt und uns mit ihrer Expertise bereichert.

Mit dem ersten heimischen PC beginnt auch Laras Begeisterung für die Computertechnik, weshalb sie sich nach der Schule für die Ausbildung zur Systemtechnikerin entschlossen hat. Nach ihrem Anfang im technischen Support bei Hostpoint ergriff sie dann die Gelegenheit, um in der spannenden Abuse-Desk-Abteilung einzusteigen und Kunden bei Schadensfällen zu unterstützen und diese nach Möglichkeit davor zu bewahren.

Bekommt der Kunde plötzlich viele E-Mails von seiner eigenen Website, geht Lara der Sache nach und stellt die Ursache fest: Handelt es sich vielleicht um einen Fehler, um Spam oder sogar Phishing?

Wie ein Detektiv untersucht sie jeden Fall und versucht nachzuvollziehen, wie und wann es zu einem Missbrauch gekommen ist. Ist das Problem behoben, wird geprüft, welche Möglichkeiten es gibt, um es in Zukunft verhindern zu können.

Die beruflichen Backgrounds unserer Spezialistinnen reichen damit von einer frühen Leidenschaft für die IT bis hin zum Quereinstieg aus fachfremden Bereichen. Ganz ohne einen Zukunftstag, wie wir ihn heute kennen, konnten sie in Eigeninitiative bereits durch Praktika bei Unternehmen Erfahrungen sammeln.

Auch unser Ausbildungsbeauftragter Daniel betont, dass es keinen vorgezeichneten Pfad gibt, um in die aufregende und vielfältige Tech-Branche einzusteigen.

Daniel Ilg · Teamleader System Operations «Die wichtigsten Eigenschaften, die man in unserer Branche braucht, sind eine grosse Lernbereitschaft und ein hohes Mass an Flexibilität, da sich die Technologien in hohem Tempo weiterentwickeln.»

Darin liegt auch für viele unserer Angestellten der Reiz ihres Berufs. Sie stehen in ihrem Berufsalltag stets vor neuen Herausforderungen, müssen Lösungen erarbeiten und sich auf dem Weg dorthin neues Wissen zu unterschiedlichsten Themen und Technologien aneignen.

Ratschläge unserer IT-Fachfrauen an junge Mädchen

Wir haben unsere Expertinnen befragt, welche Ratschläge sie jungen Mädchen mitgeben würden, die sich für einen beruflichen Werdegang in der Informatik interessieren.

Lara empfiehlt, neugierig zu sein und so viele Angebote wie möglich zu nutzen, wie zum Beispiel den Besuch zahlreicher Zukunftstage, Tage der offenen Tür oder Schnupperlehren.

Stefanie gibt sogar schon Ideen für eine grobe Orientierung für die verschiedenen Richtungen, die man je nach vorhandenen oder noch unentdeckten Interessen einschlagen kann. Falls gerne mit komplexen Systemen gearbeitet werden soll, könnte eine Stelle im System Engineering der richtige Weg sein. Steht man doch lieber im Kontakt mit Menschen, bietet der Customer Support viele Gelegenheiten, dankbaren Kunden bei ihren Problemen helfen zu können. Ganz klassisch kann aber auch das Programmieren im Software Development spannend sein!

Domenica fasst es abschliessend perfekt zusammen:

Domenica Panteghini · Teamleader Support «Just do it! Traut es euch zu, ihr könnt das!»

Der Nationale Zukunftstag ist eine Einladung, Geschlechterklischees zu durchbrechen und neue Horizonte in der IT-Branche zu erkunden. Dieser Tag zeigt, dass diese nicht mehr den alten Regeln folgt, sondern offen ist für alle, die mutig genug sind, ihre eigenen Pfade zu gehen.

Gleichzeitig bietet dieser Event für Unternehmen die Möglichkeit, sowohl die Hürden für den Einstieg in die technische Berufswelt zu senken als auch Einstiegs-Angebote in Regionen zu schaffen, wo nur wenige ICT-Firmen ansässig sind.

Visualisierung eines E-Mail-Postfachs in einem Laptop-Screen mit Cloud Office-Icon. Visualisierung eines E-Mail-Postfachs in einem Laptop-Screen mit Cloud Office-Icon.

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